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Modeerkrankungen
ein Projekt für die Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wie beeinflussen Trends in der Gesellschaft unsere Gesundheit? Diese Frage beantworten wir am Beispiel Veganismus.
Veganismus - Trend, Lifestyle, Religion oder doch Krankheit?
In vielen Großstädten sprießen in den letzten Jahren vegane Hotspots wie Restaurants, Cafés oder Supermärkte immer zahlreicher aus dem Boden. Ob es sich um einen Trend oder die neue Ernährungsrevolution handelt lässt sich noch nicht absehen, wohl jedoch die polarisierende Wirkung des veganen Lebensstils. Fakt ist, eine derartige Lebensweise hat einige Auswirkungen auf unseren Körper, Gesundheit und unser Leben.
Ein Kommentar:
„Gibt´s das auch vegan?“ – eine Frage die man in Restaurants immer häufiger hört. Aber was ist eigentlich vegan bzw. was bedeutet es, vegan zu leben? Handelt es sich dabei nur um Essen oder geht das Ganze noch weiter?
Veganismus beginnt grundsätzlich mit der Meidung tierischer Produkte in Nahrungsmitteln und kann sich bis zu Kleidung und Möbel erstrecken.
Das Hauptaugenmerk liegt hier und heute jedoch auf der Ernährung, wobei sowohl Chancen als auch Probleme beleuchtet werden sollen. Bisher findet sich eine objektive Gegenüberstellung im Netz nur mit erheblicher Mühe. Dieser Umstand ist Resultat meist verhärteter Fronten zwischen „Omnis“ also den „alles-Essern“ und Jüngern des grünen Esskults.
Legen wir also einmal einige der Fakten auf den Tisch:
Der Energieaufwand und der damit verbundene CO2 Ausstoß vom Kalb bis zum Steak sind astronomisch hoch. Eine Form der Umweltbelastung die man sich sparen könne, so die vegane Kritik.
Zwar nicht empirisch belegt, jedoch von vielen Anhängern vertreten ist auch die Meinung, eine vegane Ernährung führe zu einer deutlichen Verjüngung der Haut sowie einem vitaleren Körpergefühl. Dies ergibt sich aus zahlreichen Erfahrungsberichten in Foren mit betreffenden Threads.
Wesentlich greifbarer ist bereits das Argument des Wegfalls von Massentierhaltung und der damit verbundenen Tierquälerei. Die Überlegung hierbei ist denkbar simpel. Besteht keinerlei Nachfrage der Verbraucher nach tierischen Produkten an die Lebensmittelindustrie, würden Schlachthöfe, Legebatterien und Konsorten schnell verschwinden.
Doch hat eine Medaille auch immer eine Kehrseite. So ist bspw. der Energieaufwand der benötigt wird, um dem alternativen Speisekonsumenten auch im Dezember Erdbeeren und andere Zutaten für seinen Detox-Smoothie zu gewährleisten wohl kaum geringer als der einer Auswahl von der Metzgertheke.
Auch das hochgepriesene, „vitale Lebensgefühl“ kann nicht leugnen, dass nach anhaltender veganer Ernährung der Hausarzt des Vertrauens, unter mahnender Erhebung des Zeigefingers auf diverse Mängel an Nährstoffen hinweisen wird. So fehlen dem Körper beispielsweise neben V-B12 und Eisen auch essentielle Omega 3 und 6 Fettsäuren. Hiergegen ist leider noch kein veganes Kraut gewachsen, sondern muss durch Nahrungsergänzungsmittel kompensiert werden.
Was also tun? Eine Verteufelung als Modekrankheit fußend auf Hysterie und Hypermoralismus ist genauso engstirnig wie das ethische Überlegenheitsgefühl und das absolute Unverständnis gegenüber Fleischessern, wie es einem oft in der Debatte mit veganen Vertretern entgegnet wird.
Ob nun pro oder contra, vegan oder Fleisch, Cheeseburger oder Salat, es geht letzten Endes um die ganz persönliche Erfüllung der menschlichen Grundbedürfnisse. Es wäre fatal, aus der Offenheit für neue Wege ein erzwungenes Essverhalten zu etablieren. Überlassen wir also diese sehr persönliche Entscheidung frei von gesellschaftlichem Druck Jedem selbst.
Quellen:
http://taz.de/!5026767/
http://www.zeit.de/2015/10/vegane-ernaehrung-wurst-fleisch-likemeat
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vegane-ernaehrung-das-neue-bio-1.2344538
http://www.focus.de/gesundheit/videos/vegan-oder-vegetarisch-leben-die-wahrheit-ueber-veganer_id_4268165.html