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Ãœberdosis Internet? Neue Medien bringen neue Suchtrisiken

 

Smombie – Jugendwort des Jahres 2015, eine Verknüpfung der Wörter Zombie und Smartphone.  Das Wort  bezeichnet Personen, die ihre Außenwelt komplett vergessen und sich nur noch auf ihre eigene Smartphonewelt konzentrieren. Dies verdeutlich, dass dem Thema unangemessene Smartphone Nutzung bzw. Mediennutzung aktuell eine steigende Bedeutung in unserer Gesellschaft zuzuschreiben ist.

 

Um die Mediennutzung in unserem Umfeld zu analysieren, haben wir eine Umfrage gestartet, bei der  130 Personen teilgenommen haben. Der größte Teil (50,4%) befinden sich in unserem Alter zwischen 18 und 22. Die restlichen Altersgruppen teilen sich wie folgt auf: 9,6% sind  unter 18,  14,4% im Alter von 23-26 Jahre und 25,6% über dem 26sten Lebensjahr, wobei es mit 61% mehr weibliche Teilnehmer waren.

 

Heutzutage ist Internetnutzung selbstverständlich, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich steigt die Bedeutung dieses Mediums. Bereits 27% haben bei der Umfrage angegeben, dass ihre Onlineaktivitäten im Arbeits-, Schul-, und  Unialltag den persönlich angemessenen Rahmen übersteigen. Ãœberraschend war allerdings, dass 57,7% länger online bleiben als zunächst beabsichtigt.
Wie bei Alkohol ist eine Grenze schwer zu definieren, da nicht jeder, der öfters über seinen Durst trinkt gleich als Alkoholiker gewertet werden kann. 


Abhängigkeit  bzw. Sucht definiert sich laut World Health Organisation (WHO) durch chronischen oder zeitweisen Drang nach spezifischen Substanzen oder Verhaltensweisen.
Bei einer nicht angemessenen Internetnutzung sind Häufigkeit und Dauer nicht mehr kontrollierbar. Ein geringer Teil der Teilnehmer verbringt mehr als sechs Stunden täglich im Internet,  die restlichen 90% liegen unter der sechs Stunden Grenze.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mediensucht ist eine substanzlose Verhaltenssucht, weitere Beispiele für diese Suchtart sind Kauf-, Kommunikation-, Spiel-, oder Sexsucht. Das Gegenstück zu substanzlosen sind die stoffgebundene Verhaltenssüchte, wie zum Beispiel Drogen- oder Alkoholsucht.

 

Grundlegend ist das Thema Mediensucht sehr umstritten und wird von vielen Forschern in Frage gestellt.

Die Folgen einer inadäquaten Internetnutzung wirken sich auf physischer, psychischer und sozialer Ebene aus. Die betroffenen Personen neigen dazu, ihre Pflichten des alltäglichen Lebens zu vernachlässigen. In Extremsituation läuft der Mensch Gefahr, dass das reale Leben nur noch dazu dient,  das virtuelle Leben zu unterhalten. Das zeigt sich oft an einem negativ veränderten Körperbild, Schulversagen beziehungsweise Arbeitsverlust und/oder Störung des Schlafrhythmus. Falls Betroffene direkt auf ihre suboptimalen Veränderungen angesprochen werden, reagieren diese oft  mit sozialem Rückzug aus dem Freundes- oder Familienkreis. Die Auswertung unserer Umfrage ergab, dass auf Grund des Internets bereits 5,4% den Verlust bedeutsamer Beziehungen oder der Arbeitsstelle riskieren und sogar ihre Bildungs-/Karrierechancen aufs Spiel gesetzt haben.

 

Zum größten Teil dient das Internet als ein Kommunikationsmittel. Weit mehr als die Hälfte aller Jugendlichen in Deutschland verwenden diverse soziale Netzwerke. Bei unserer Umfrage ist Whatsapp, die meist genutzte Social Media App. Mit 97,67% deckt diese Zahl fast die gesamte Teilnehmerzahl ab. Facebook liegt mit 86% auf Platz zwei der meist genutzten Social Media Plattformen, darauf folgt Instagram  mit 41% und Twitter auf Platz 3 mit 8%. Oft ist es den Nutzer wichtig postive Wertschätzung zu erlangen und 21% unserer Teilnehmer legen viel Wert  auf die Anzahl ihrer  Followers und Likes.  Es ist herauszuheben, dass 30% unserer Befragten sogar Freundschaften online aufbauen.

 

Bei diesem Punkt ist uns das Onlinerollenspiel World of Warcraft ins Auge gestochen. Dieses Spiel oder ähnliche Multiplayer-Online-Rollenspiele,  spielen um die 8% unserer Teilnehmer. Ein großer Unterschied zu den „herkömmlichen“ Spielen ist, dass der Spielverlauf sich im Offline-Modus weiterentwickelt  und der User somit eine starke Bindung zum Spiel aufbaut. Ebenfalls sind Aspekte wie Gruppenbildung und unbegrenzte Belohnung von Wichtigkeit. Eine aktive Gemeinde in der virtuellen Welt erfordert viel Selbstkontrolle,  die tägliche Spieldauer in einem angemessenen Rahmen zu halten.

 

Generell hat uns diese Umfrage sensibilisiert, intensiver unseren eigenen Medienkonsum zu hinterfragen.  5% unserer Umfrageteilnehmer haben angegeben, bevorzugt Zeit im Internet, anstatt mit ihren Liebsten zu verbringen. Unser Fazit: Jedem sollte die Realität am Wichtigsten sein, da ein virtuelles Leben durch das Ziehen eines Steckers einfach verschwinden kann.

 

Quellen:

http://www.aktiv-gegen-mediensucht.de/downloadverzeichnis/1/9/22/pathologischer-internetgebrauch/

http://www.aktiv-gegen-mediensucht.de/downloadverzeichnis/1/9/14/computerspielabhaengigkeit-und-world-of-warcraft/

http://www.frankbarth.de/fileadmin/Studierende_MW/Mediensucht_WS_2011_2012.pdf

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